Marktbericht
April 2025
Gemäss Medienmitteilung der "swiss granum" wird die Brotweizenfläche für die Ernte 2025 im Vergleich zum Vorjahr als rückläufig eingeschätzt. Aktuell wird von einem Rückgang von rund 5'400 ha (- 7.7%) ausgegangen. Die Dinkelfläche dürfte um rund 1'000 ha (- 14.9%) tiefer ausfallen. Der Rückgang zeigt sich ebenfalls bei den Bio-Brotgetreideflächen, der Bio-Anteil am Brotgetreide wird für 2025 auf 13.5% (2024: 14%) geschätzt. Gegenüber 2024 wird somit aktuell eine um rund 6'500 ha tiefere Brotgetreidefläche erwartet. Bei den Anteilen der Qualitätsklassen von Brotweizen nimmt die Klasse II auf Kosten der Klassen TOP und I zu. Eine nochmalige Einschätzung wird kurz vor der Ernte vorgenommen und sollte dann genauer sein. 95'000 t vom Brotgetreide Zollkontingent sind im 1. Quartal 2025 bereits ausbezogen. Eine nächste Menge über noch 15'000 t wird am 06.05.2025 freigeschalten.
EU/Weltweit
In den meisten Teilen der EU befinden sich die Winterkulturen in einem erfreulichen Zustand. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gibt es weniger Gebiete, in denen das Wintergetreide derzeit von ungünstigen Witterungsbedingungen betroffen sind. In diesen Regionen können die Wetterbedingungen in den kommenden Wochen entscheidend sein. Die laufende Saison verspricht für die russische Landwirtschaft eine der schwierigsten des letzten Jahrzehnts zu werden. Die Verschlechterung der Qualität von Getreide - insbesondere von Weizen – wird zu einem spürbaren Problem, da aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten weniger Düngemittel und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Die sich verschlechternde Situation hängt auch mit den klimatischen Herausforderungen zusammen. Viele russische Landwirte hätten aufgrund des fehlenden Regens in trockenen Boden gesät. Der Winter 2024/25 fiel ungewöhnlich schneearm aus, was zu einem Mangel an Bodenfeuchtigkeit führte. Russlands Getreideexporte auf dem Seeweg sind im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 52.3% auf 2,4 Mio. t gesunken. Hervorgerufen wurde dieser Rückgang durch die russische Ausfuhrquote und schlechtes Wetter in den Häfen. Zölle auf Agrarprodukte und deren Androhung haben eine neue Welle der Unsicherheit für Landwirte auf beiden Seiten des Atlantiks ausgelöst. Die Ungewissheit darüber, was ein Zollkrieg für die Lieferketten bedeuten würde, wirkt sich massiv auf die Märkte aus, wobei die Landwirtschaft besonders betroffen sei. Daher sei die Ungewissheit „Gift“ für Lieferketten und Märkte. Die von Peking in Reaktion auf Auto-Zölle verhängten Aufschläge auf kanadische Agrarprodukte sind in Kraft getreten. Für die kanadische Landwirtschaft besonders bedeutende Produkte wie Canolaöl und Erbsen unterliegen bei Lieferung nach China nun einem Aufschlag von 100%. Kanada gehört zu den weltweit wichtigsten Produzenten von Canola, der zur Herstellung von Speiseöl und Bio-Kraftstoffen sowie als Tierfutter verwendet wird. China ist einer der grössten Verbraucher. Kanadische Branchenvertreter erwarten nun „verheerende“ Folgen für Landwirte.
Bio
Nach intensiven Diskussionen zwischen BioSuisse, Produzenten, Sammelstellen und Mühlen wurde im März eine Weiterentwicklung des Knospe-Proteinzahlungssystems beschlossen, welche bereits für die neue Ernte 2025 gilt. Die Änderungen sind moderat und die grösste Veränderung – Anhebung des Protein-Mindestgehaltes - wurde anlässlich der Veröffentlichung der Richtpreise für Ernte 2024 bereits avisiert. Aber die sanfte Reformation des Entgeltungssystems ist dennoch ein wichtiger Schritt, dass die Akteure gemeinsame Lösungen finden. So wurde der Protein-Mindestgehalt für Brotweizen auf 11% angehoben und finanziell kompensiert; ein guter und notwendiger (Zwischen-)Schritt aus Sicht der Müller. Zudem wurden der Neutralbereich verkleinert und die Zu- und Abschläge angehoben, um den Qualitätsaspekt stärker zu betonen. Für die Bio-Produzenten/innen bedeutet die Anpassung einen grösseren Anreiz, den Proteingehalt zu beeinflussen und den Bedürfnissen der nachgelagerten Kette – Mühlen, Bäckereien, Konsumenten – gerecht zu werden.
Hartweizen
Die kanadischen Hartweizen-Exporte sind bisher in dieser Erntesaison über den Erwartungen, weshalb die berechtigte Frage im Raum steht, ob die Exporte in diesem Rahmen fortgesetzt werden können. Somit werden wiederum tiefere Bestände im Vergleich zum langjährigen Mittelwert beim Ernteübergang zur Verfügung stehen, welche für qualitative oder mengenmässige Ausgleiche zur Verfügung stehen werden. Die Auswirkungen des von den USA angezettelten Handelskrieges könnten auch einen Einfluss auf die Anbauentscheidungen der kanadischen Hartweizen-Produzenten resp. Exporte haben. US-Mühlen haben vorsorgliche Importe getätigt.
Die Geschäftsleitung
Swissmill